Die Abenteuer von Tim und Struppi-Das Gehimnis der Einhorn – Filmkritik
Fast jeder kennt die berühmten Werke des belgischen Comic-Autors und Zeichners Hergé. Dieser hatte mit Tim und Struppi seinen größten Erfolg. Die Abenteuer des Zeitungsreporters und des kleinen, weißen Hundes sind weltbekannt und haben die europäische Comicindustrie geprägt. Aufgrund dessen haben sie auch einen Kinofilm , von den wahrscheinlich berühmtesten Regisseuren Hollywoods, verdient gehabt. Wenn sich Steven Spielberg, Macher der Indianer Jones-Reihe und Peter Jackson, dem Regisseur der Herr der Ringe Trilogie, zusammentun um einen Film zu produzieren, ist ein guter Film vorprogrammiert.
Tim(Jamie Bell) ersteht auf dem Trödelmarkt ein Modellschiff, dessen Name Einhorn ist und die schon vor Jahrhunderten auf dem Meeresgrund gesunken ist. Offenbar ist er jedoch nicht der einzige, der sich für das mysteriöse Modellschiff interessiert. Schon nach kurzer Zeit wird er von einem dicken Amerikaner(Joe Starr), sowie dem undurchsichtigen Sakharin(Daniel Craig) angesprochen. Sakharin bietet ihm viel Geld für das Modell der Einhorn, doch Tim lehnt dankend ab und lässt es sich nicht nehmen seinen neuen Triumph auf seine Komode im Wohnzimmer zu stellen. Doch damit fängt der Ärger erst an. Kurze Zeit später wird ein Mann in Tims Türschwelle erschossen und Tim wird entführt und auf ein großes Schiff gebracht. Auf dem er auf den alkoholabhängigen und betrunkenen Kapitän Haddock(Andy Serkis) trifft, der eigenartiger Weise von seiner Crew in seiner Kabine gefangen wurde…
Spielberg und Jackson entschieden sich für das sogenannte Perfomance-Capture Verfahren, bei dem die Schauspieler in Anzüge gesteckt werden und ihr Gesicht mit Punkten versehen wird, damit ihre Bewegungen und Mimik auf dem Computer animiert werden können. Dieses Verfahren war nach dem Film „Milo und Mars“, der ein Flop war, ein wenig in Verruf geraten. Doch für diesen Film ist dieses Verfahren wie geschaffen. Man wird in die Welt der beiden Hauptdarsteller entführt und fühlt sich ihnen ganz nah. Durch das fast schon brillant angewendete 3D ist alles noch besser in Szene gesetzt. Was mich gefreut hat, war, dass man von der ersten Sekunde an schon in die Geschichte eingeweiht wird und dass nicht erst die Lebenssituation Tims erklärt wird. Denn schon ruck zuck nach 20 Minuten ist man schon auf hoher See mit Tim, seinem Hund Struppi und dem betrunkenen Kapitän Haddock. Man merkt von Beginn des Films an, dass es ein Spielberg ist. Alleine, dass Intro fesselte einen so sehr, dass man sich schon äußerst auf den Film freute.Was einen an diesem Meisterwerk auch faszinierte, war die starke Musik, die zu jeder Zeit am richtigen Ort ertönte und tolle Klänge von sich gab. Mit dieser Musik verzaubert uns John Williams und es ist nur ein weiterer Grund warum man sich den Figuren so nah fühlt.
Spielberg und Jackson werden dem Comic sehr gerecht. Auch das spazierstocktragende, die Sätze des anderen wiederholende Ermittler-Duo Schultze(Nick Frost) und Schulze(Simon Pegg), darf nicht fehlen. Die Schauspieler sind nahezu perfekt besetzt. Mit Jamie Bell wurde wieder ein neuer Schauspieler gefunden, der auf dem Perfomance-Capture Bereich überleben kann. Er spielt Tim sehr sehr gut. Andy Serkis, der Meister des Perfomance-Capture, ist wahnsinnig lustig und unausstehlich in der Rolle des Kapitän Haddock. Am besten allerdings waren die Verfolgungsjagden, bei denen jedes Zahnrad ins andere passt und dabei den Zuschauer so gezielt unterhält, dass dieser vor neuen Lachern nicht aufhören kann sich nach vorne und hinten zu beugen, vor lauter Amüsement und Vergnügen. Gleichzeitig hat Regisseur Steven Spielberg(E.T, der Außerirdische) auch geschafft diesen Film kindgerecht zu machen, so dass sich auch die Kleinen an diesem Film erfreuen können, obwohl es viel Action gibt. Unter anderem gibt es auch noch viele Anspielungen auf Spielberg und viele tolle Landschaften, die wunderbar in 3D wirken.
Fazit:
Der Film ist sehr gut und man braucht nicht davor zu scheuen ins sonst so schlecht angewendete 3D zu gehen. Unter anderem ist es auch ein Spaß für die Kinder und die ganze Familie. Spielberg hat es mal wieder geschafft und uns alle in seine Welt mit hineingezogen. Wenn der Abspann rollt kann man es augenblicklich kaum noch erwarten den nächsten Teil der Comic-Reihe verfilmt im Kino zu sehen, bei dem Peter Jackson die Regie übernehmen wird. Ein Muss für abenteuerlustige Fans, sowie Comic-Leser und auch Fans der modernen Animationskunst.
Wir geben dem Film 8.5/10 Punkten.
Kritik geschrieben von Jannik Schorn.