Sonntag, 13. November 2011

Anonymus Kritik

                                                      Anonymus - Filmkritik

Der deutsche Hollywood-Regisseur Roland Emmerich kehrt nach 2 Jahren wieder zurück auf die Leinwand. Wenn man diesen Satz hört denkt man sich „Oh ja jetzt wird’s bombastisch und riesig.“ Doch das wird man Ihnen widersprechen. Mit seinem neuen Film „Anonymus“ verfolgt er nicht nur die provokante These, dass William Shakespeare seine Stücke nicht selber verfasst hat, sondern er beweist auch, dass er mehr kann, als nur Explosion und Zerstörung. Mit einem für Roland Emmerich  bescheidenen Budget von 30 Millionen Dollar wagt er sich auf die Kinoleinwand.
London in der zweiten Hälfte des 16.Jahrhunderts: Am Hofe von Elizabeth I.(jung: Joely Richardson, alt: Vanessa Redgrave) reiht sich eine Intrige an die andere. Die engsten Berater der Königin, William Cecil (David Thewlis) und sein Sohn Robert Cecil (Edward Hogg), wollen, dass der König Schottlands James VI. Elizabeth auf den Thron nachfolgt. Daher setzen sie alles, um ihre Widersacher, den Graf von Southhampton (Xavier Samuel) und den Graf von Sussex (Sam Reid), am Hofe unbeliebt zu machen und sie in Misskredit zu bringen. Dies wollen sie erreichen, indem sie den Pöbel gegen die beiden Grafen aufheizen. Doch dieser ist buchstäblich hingerissen von den Bühnenstücken des aufstrebenden Autors und Ex-Schauspieler William Shakespare (Rafe Spall). Was die Leute nicht ahnen, dass der Graf von Oxford (Rhys Ifans) dem jungen Autor zu spielt. Denn nicht Shakespeare steckt hinter den Bühnenstücken, sondern der Graf von Oxford. Doch aufgrund seines adligen Standes, darf dieser seine Stücke nicht unter seinem Namen veröffentlichen…

Wem das hier schon zu viel Handlung ist, der sollte sich diesen Film gar nicht erst ansehen, sondern einen großen Bogen um ihn machen. Denn diese kurze Inhaltsangabe ist nur ein minimaler Abriss des komplexen und komplizierten Plots. Der Film startet im heutigen New York und geht dann in eine Rückblende, einer Rückblende, einer Rückblende, die sich dann in der 2ten Rückblende wiederfindet und diese dann in der 3ten Rückblende fortgeführt wird. Der Film punktet mit der provokanten These, dass William Shakespeare seine Stücke nicht selbst verfasst hat, sondern dass er einen Ghostwriter hatte. Doch er verliert ganz klar an Spannung durch die ständigen Wechsel der Zeit.

Es wäre viel einfacher gewesen hätte man die Intrigen am Hofe eher auf Sparflamme gekocht und sich mehr um die spannende These des William Shakespeares gekümmert. Man hätte diese so schön ausarbeiten können und eine interessante, aber auch sehr spannende und komplexe Geschichte schreiben können. Stattdessen ist es fast schon verkehrt herum. Die These ist in der letzten Stunde des Films quasi zweitrangig und durch die ständigen Zeitwechsel verliert der Film leider an Dynamik, die man allerding, wenn man es anders gemacht hätte, erhalten hätte und man hätte einen tollen Film gemacht. Nichts des do Trotz ist „Anonymus“ kein misslungener Film, sondern beweist Roland Emmerich hier, dass man als Zuschauer sich den Gang zur Toilette eher sparen sollte, weil man sonst einen wichtigen Teil des Plots verpasst und man somit schon nicht mehr weiß wo einem der Kopf steht. Denn in Roland Emmerichs sonst so einfachen Blockbustern konnte man mal kurz den Raum verlassen, ohne dass man gleich den roten Faden verlor. Das ist hier anders.

Ein Pluspunkt ist die Besetzung von „Anonymus“. Der niemals vergessene Freund von Hugh Grant in „Notting Hill“ Rhys Ifans ist brillant als Graf von Oxford und eine weitere Person über die man sich freuen kann ist der bislang noch unbekannte Brite Rafe Spall, der den in diesem Film kleingeistigen und geldgeilen dargestellten William Shakespeare verkörpert. Der Film ist nämlich dann am besten, wenn er seinem Spiel freien Lauf lässt und man Spaß hat ihm zu zusehen. Die beiden Elizabeths Joely Richardson als junge Queen und Oscar-Preisträgerin Vanessa Redgrave als alte Queen sind sehr gut und passen ihr Spiel sehr zur Freude der Zuschauer gut aufeinander ab. Der Bösewicht David Thewlis bleibt sehr blass. Am besten sind hier wirklich Rhys Ifans und Rafe Spall.

Fazit:
„Anonymus“ ist kein schlechtgemachtes Historiendrama, dass allerdings unkontrollierbar durch die Zeit springt und dem Zuschauer es schwer macht, der so komplexen Handlung zu folgen. Andererseits punktet es durch die leider zu selten aufgegriffene These, dass William Shakespeare nicht der Autor seiner atemberaubenden Stücke war.

Wir geben 6/10 Punkten.

Kritik geschrieben von Jannik Schorn.

Samstag, 12. November 2011

Geheimtipp des Monats Oktober 2011

Hallo liebe Filmgucker und Supporter unserer Seite!

Wir haben für euch 2 Filme des Monats Oktober 2011, die ihr euch ansehen solltet:

Hier die beiden Filme:

Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn

Contaigon


Hier unsere Kritiken:

http://filmkritikenglc.blogspot.com/2011/10/die-abenteuer-von-tim-und-struppi-das.html

Zu Contagion gibt es leider keine Kritik. 


Grüße euer GoldenLineCinema Team

Mittwoch, 2. November 2011

Real Steel Kritik

                                               Real Steel - Filmkritik                                 

In der nahen Zukunft: Ex-Boxerstar Charlie Kenton(Hugh Jackman) musste seine Karriere auf Grund des von den Zuschauer liebenden Roboterboxens beenden. Heute versucht er sich selber mit schrottplatzreifen Robotern über Wasser zu halten, die er aus geklauten Bauteilen vom Schrottplatz zusammenbaut oder auch günstig einkauft. Diese versucht er erfolgreich gegen andere Blechbüchsen im Untergrundkampf kämpfen zu lassen. Mit sich selber und seinen Robotern schon genug zu tun, passt es Charlie überhaupt nicht in den Kram, dass seine Ex-Frau stirbt und er das Sorgerecht für den elfjährigen Max Kenton(Dakota Goyo) erhält. Doch durch deren Liebe zum Boxsport nähern sich die Beiden einander. Eines Nachts findet Max auf dem Schrottplatz einen Sparingsroboter, den er kurzerhand „Atom“ tauft und der seiner Meinung nach die Chance hat ganz oben mitzuspielen. Charlie vertraut dem Kleinen erst nicht und kümmert sich eher darum genügend Geld für einen Neuen zu finden, doch nach ein paar Kämpfen Atoms merkt er, dass doch ein Boxer in Atom steckt. Also wittert Charlie die Möglichkeit auf ein Box „Comeback“.

Wir fangen mit dem eigentlichen Hauptdarsteller des Films an: Charlie Kenton (Hugh Jackman). Er macht den Film realistisch und seine Action- Szenen, sowie die Gefühle zu seinem Sohn Max Kenton(Dakota Goyo) kommen sehr real und emotional rüber.Dakota Goyo ist meiner Meinung nach die überhaupt wichtigste Person im Film, die die schwere Beziehung zwischen Vater und Sohn verdeutlicht. Klasse und geschickt gespielt sind auch die Gefühle zu seinem Roboter „Atom“, die immer größer werden. Man hofft nach jedem Kampf mehr und mehr, das „Atom“ weiterhin gewinnt und sich nicht unter kriegen lässt. Er verkörpert, dass es egal ist wie groß oder wie stark man aussieht, sondern dass es wichtig ist sich niemals aufzugeben und immer wieder aufzustehen egal wie deine Chancen stehen. Bailey Tallet(Evangeline Lilly) die Charlie Kenton ihr Leben lang kennt und ihn niemals aufgibt, egal in welchem Schlamassel er steckt. Mit jeder Szene, die die Beiden zusammen verbringen verlieben sie sich mehr in einander. Die Kussszene war sehr emotional gespielt. Die Beziehung zwischen Charlie Kenton und Max Kenton wird immer interessanter und liebevoller. Der Film ist Schauspieler mäßig gut besetzt und kann so auch klasse weiter empfohlen werden.

Real Steel punktet durch eine Menge an Emotionalität. Man fängt als Zuschauer an Sympathien zu den 3 Hauptdarstellern zu entwickeln. Dass dieser Film nicht nur oder womöglich gar nicht als Sportfilm gedacht ist, wurde geschickt vom Regisseur Shawn Levy eingefädelt, der von Anfang an sagte, als er das erste Mal das Drehbuch las, dass er diese Vater-Sohn Beziehung in den Vordergrund stellen will und dass dies der innere Kern des Films sei. Dank dieser weisen Entscheidung, kann sich auch die komplette Familie an diesem Film erfreuen. Es ist kein typischer Männerfilm wie die meisten vielleicht vermuten würden. Es ist vielmehr eine Art emotionales Drama. Anders als bei den „Transformers“ Filmen hat man hier darauf gesetzt, dass wirklich fast jeder Schlag in einer Totalen oder Halbtotalen zu sehen ist. Es ist keine verwackelte Kamera, denn man kann dem Kampfverlauf gut folgen. Um die Kämpfe sehr authentisch zu inszenieren wurde sogar Boxlegende  Sugar Ray Leonard zu Rat gezogen und das zahlt sich aus.

In dem Film wurde sehr auf das Aussehen und den Charakter der Roboter gelegt. Jeder Roboter, ob aus dem versifften Untergrund bis hin zur WRB der höchsten Boxliga des Reel Steels, hat etwas Menschliches und ist sehr eigen. Shawn Levy hat hier einen guten und zufriedenstellenden Job als Regisseur gemacht. Was ein Negativpunkt war, war das Ende, dass man schon 1 ½ Stunden vorher festlegen konnte. Am stärksten heraus sticht Atom, den Shawn Levy bewusst so einsetzte, dass sich der Zuschauer mit ihm freut und mit ihm weint.

Fazit:
Der Film ist kein großes Meisterwerk, vieles kann man schon nach einer halben Stunde festlegen und man kennt schon den Ablauf der Geschichte. Allerdings hat es Regisseur Shawn Levy geschafft einen guten und vor allem spannenden Film zu machen, der brillant besetzt ist.
Wir geben 7/10 Punkten.
Kritik geschrieben von Jannik Schorn und Dustin Richards.