Donnerstag, 8. Dezember 2011

In Time Kritik

                                                               In Time – Filmkritik
In dem neuen Science-Fiction Thriller „In Time“ verarbeitet Regisseur und Drehbuchautor Andrew Niccol die Prämisse, dass Zeit eines Tages Geld als Währung ablösen könnte. Mit Werken wie „Gattaca“ und „Lord of War“ zeigte uns Niccol wie geschickt er Spiel und Anspruch vereint. Man hat eine gute Zeit den ganzen Film über, obwohl man schon aufpassen sollte, denn jede Sekunde lernt man was Neues über diese fortgeschrittene Welt. Man kann sogar Vergleiche zu unserer Regierung und unserer Welt finden, denn so abwegig ist diese Idee gar nicht. Immerhin kann man den Tod ja heute schon mit Geld hinauszögern. Warum dann nicht eine Uhr auf dem Arm, die einem sagt wann man stirbt?

Will Salas(Justin Timberlake) ist ein normaler Arbeiter aus dem Ghetto, der sich jeden Tag Geld dazu verdienen muss, damit er gerade noch so den nächsten Morgen miterleben darf. Als ihm eines Tages 100 Jahre vom Selbstmörder Henry Hamilton(Matthew Borner) geschenkt werden, wittert er Hoffnung aus dem Ghetto rauszukommen. Der Selbstmörder erklärt ihm die Situation und gibt ihm eine letzte Wahrheit mit auf den Weg „ Es gibt eigentlich genug Zeit für alle – aber damit ein Mann unsterblich wird, müssen Tausende sterben.“ Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf wagt er sich in den Nobelort New Greenwich, wo er allerdings schon von Timekeeper Raymond Leon(Cillian Murphy) erwartet wird. Will wird verdächtigt den Mord an Henry Hamilton vollzogen zu haben, da dieser sich von einer Brücke stürzte, doch Will kann fliehen. Auf der Flucht lernt er die junge und hübsche Sylvia Weis(Amanda Seyfried) kennen, die er als Geisel nimmt. Sylvia ist anfangs naturgemäß wenig von ihrem Kidnapping begeistert. Doch mit der Zeit erkennt sie was Will durchmachen musste und verliebt sich in ihren Entführer. Sie hilft ihm die Banken ihres reichen und Zeitverleiher Vaters(Vincent Kartheiser) auszurauben. Die gestohlene Zeit wird dann an die Armen im Ghetto verteilt, allerdings hat diese Spendierfreude Nebenwirkungen zur Folge…

In jeder Szene, von Anfang bis Ende, wird einem die „Zeit als Währung“ Prämisse erklärt, was nicht negativ ist, sondern dem Zuschauer ermöglicht die Menschen wie auch die Politik ein wenig zu verstehen. Da ist es im Ghetto schon Alltag wenn mal ein toter Arbeiter rumliegt. Dieser wird fast schon ignoriert, da alle ab 25 nicht mehr altern sind die Menschen auch nicht alt oder verwesen. Viele der Fragen die man sich vorher stellt wie z.B. Wie kann man sich etwas zu trinken kaufen? Kann man Zeit übertragen? Wie verdient man sich Zeit dazu? Usw. all diese Fragen werden geklärt. Der Regisseur Andrew Niccol zeigt uns eine düstere Zukunft, die erwartungsgemäß ungleich dargestellt wird. Das Gute daran: Man kann sich selber ein Bild machen wie diese Welt aussieht. Da alles was gezeigt wird nur Eindrücke sind, entsteht bei dem Zuschauer ein eigenes Bild und dieser kann entscheiden ob einem diese Welt gefällt oder nicht. Man findet auch viele Parallelen zur heutigen dritten Welt oder generell zur heutigen Weltwirtschaft. Man könnte so viele Armen und Obdachlosen mit ein wenig Geld helfen, doch stattdessen dürfen die großen Stars sich das Neuste vom Neuen aussuchen. Was man betonen sollte, es gibt in dieser Welt keine Mittelschicht. Nur Arm und Reich.

Die Thriller-Handlung um Wills Ausflug nach New Greenwich und die anschließenden Raubzüge können mit dem „Zeit als Währung“ Teil nicht ganz mithalten und bleibt leicht auf der Spur. Obwohl viele sagen, dass Timberlake kein guter bzw. kein Schauspieler ist der einen Blockbuster tragen kann, macht er hier einen guten Job. Er zeigt, dass er nicht nur singen und tanzen, sondern, dass er auch gut Schauspielen kann. Auch seine Schauspielkollegin Amanda Seyfried zeigt ebenfalls eine ziemlich zufriedenstellende Leistung. Allerdings sind sie zusammen als Paar unglaubwürdig. Es funkt nicht wirklich zwischen den Beiden. Sie zeigen schon, dass sie die nötige Ausstrahlung besitzen, aber man hätte sich mehr Funken gewünscht. Einer der Stärksten und meiner Meinung setzt er hier wieder eine schauspielerische Glanzleistung, Cillian Murphy, der bereits in Inception zeigte wie gut er ist. Er fädelt sein Schauspiel geschickt ein und es ist toll ihm dabei zuzusehen wie er einen schlechtbezahlten Cop spielt, der weiß, dass er für die falsche Seite arbeitet, aber er kann gar nicht mehr anders, ansonsten müsste er sich die Sinnlosigkeit seiner Existenz eingestehen.

Fazit:
Es ist klasse und bereitet einem Freude Regisseur Andrew Niccol dabei zuzusehen wie er mit den Ideen rund ums Thema „Zeit als Währung“ rumjongliert. Man hat einfach tolle und unterhaltsame 2 Stunden im Kinosessel und genießt es. Da ist es auch zu verkraften, dass es bei Justin Timberlake und Amanda Seyfried nicht wirklich funkt.

Wir geben dem Film 7/10 Punkten.

Kritik geschrieben von Jannik Schorn. 


Der offizielle Trailer zu "In Time"

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